Segeltörn 2017 Richtung westliche Ostsee

Crew: Christa, Walter und Tom
Boot: Segelboot Biga 262
Reisedatum: 14.07.17 bis 31.08.17

 

Der Start war wie immer im schönsten Bootshafen am Tegeler See.
Nach zwei Tagen intensiver Vorbereitung ging es am 14.07.2017 um 08:00 Uhr Richtung Schleuse Spandau, die wir ohne Wartezeit durchfahren konnten. Somit waren wir viel zu früh an der Tankstelle scharfe Lanke, die erst um 10:00 Uhr öffnet. Mit vollem Tank ging es dann weiter via Caputh, Werder und Ketzin bis Brandenburg. Das Wetter spielte mit und wir hatten einen angenehmen Reisetag. Gegen 18:00 und 30 nM machten wir in der neuen Stadtmarina fest. Nach dem aufklaren und Katzenfüttern ging es dann in die Stadt um ein Restaurant ausfindig zu machen. Das war um diese Zeit leider nicht so einfach, da in der Urlaubszeit in dieser schönen Stadt die Restaurantplätze durch Vorbestellung belegt sind. Wir haben dann doch zwei Plätze gefunden und sind nach dem Abendessen noch etwas durch die Stadt geschländert. Die Nacht verlief ruhiger als gedacht, da hier doch viel Trubel zu erwarten war.Lübeck: Gasse im Hafenviertel


Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fuhren wir bei gutem Wetter Havelabwärts über Kirchmöser die etwa 20 nM bis nach Rathenow. Der Anlegeplatz war vor der Stadtschleuse gleich unterhalb des Restaurants in dem wir zu Abend gegessen haben.
Am folgende Morgen ging es gleich mit dem ersten Schleusengang durch die Stadtschleuse. Die Havelschleuse haben wir bei allen vorhergehenden Fahrten gemieden, da sie so schräge Wände hat und bei einer Talschleusung Rumpfbeschädigungen auftreten können. Die weitere Fahrt über den schönen Fluss nach Havelberg verlief in den folgenden 5 Stunden reibungslos. In Havelberg wurden notwendige Einkäufe erledigt und bei der Hafenmeisterin die Frühstücksbrötchen bestellt. Ein Spaziergang durch die Stadt schloss sich an, der in einem Restaurant, nahe beim Hafen endete.


Am nächsten Morgen stellten wir fest, ein Fender hat Beine bekommen und war nicht mehr aufzufinden. Mit etwas Verspätung ging es dann durch die Schleuse in die Elbe, auf der wir dann in Rauschefahrt die 35 nM bis Dömitz zurücklegten. Hier legten wir um 16:00 Uhr bei dem Hotel rechts vor der Schleuse an. Die Ver- und Entsorgung der Wasserbehälter wurde erledigt und Christa bereitete das Abendessen vor. Anschließend wurde eine Flasche Wein geöffnet und ein Gespräch mit dem Stegnachbar über das üblichen woher / wohin geführt. Dazu gehören die Wegbeschreibungen zu den örtlichen Restaurants, Einkaufsmärkten und Tankstellen die am nächsten Streckenabschnitt liegen.


Am Ende der Nacht mit folgendem Frühstück machten wir uns auf um Richtung Bleckede zu Fahren. Der Wasserstand, der bei Dömitz oft einen kritischen Wert hat, war noch zumutbar und wir kamen gut voran. Vor der Hafeneinfahrt von Hitzacker hatte sich eine 9 to schwere Motoryacht aus Hamburg festgefahren. Unsere angebotene Schlepphilfe wurde abgelehnt. Ein stärkeres Motorboot hat denHavaristen später freigeschleppt. Bei Wittenberge haben wir in diesem Jahr kein Protokoll bekommen und konnten somit um 16:00 Uhr in Bleckede einlaufen. Ein kleiner Spaziergang rundete den Abend ab.


Am 19.07.2017 um 10:00 Uhr ging es wieder auf die Elbe, die in diesem Bereich sehr schön ist. In Lauenburg bogen wir ab in den ELK und fuhren Richtung Lübeck. Wie immer Übernachteten wir in Güster, etwa 10 km vor Mölln. Im Strandpavillon haben wir zu Abend gegessen. Es ist eine neue Bewirtung vorhanden, die leider nicht mehr die Kundschaft der früheren Jahre binden kann.Luebeck Rathaus
Am folgenden Tag passierten wir mehrere Schleusen um nach Lübeck zu gelangen. Auf diesem Weg gerieten wir hinter einen 80 m langen Frachter, der jeweils in eine 80 m lange Schleuse musste. Die Schleusen sind zwischen Elbe und Lübeck alle nur 80 m lang. In der Schleuse selbst war Platz genug für die Sportboote, aber einige der Sportboote wurden in der Einfahrt durch den langen Frachter behindert und trugen Schäden davon. Wir ließen also den Frachter Frachter sein und schleusten einen Schleusengang später. Nach der letzten Schleuse vor Lübeck holten wir den Frachter ein und bogen dann ab um in dem Verein "Lachswehr Wasserfahrer" zu übernachten. Auch hier hatte der Pächter gewechselt und es war nicht mehr so wie früher. 

Der nächste Tag war als Hafentag angesagt. Wir haben uns die Stadt zum dritten Mal angesehen. Dieses mal war die gotische Baukunst der Kirchen das Thema. Weiterhin ist am 21.09.2017 der sechzigste Jahrestag des Untergangs der Pamir   (Orkantief ca. 110 nM W der Azoren). Wir haben die Gedenkstätte in der Jakobikirche besucht in der die Überreste des Rettungsbootes Nr. 2 der Pamir stehen.


Auch am 22.07.2017 war Hafentag angesagt. Grund dafür war die Travemünder Woche. Es gab kaum Liegeplätze in Travemünde.
Erst am nächsten Tag fuhren wir nach Travemünde und erwischten im Rosenhof den letzten freien Liegeplatz. Beim Maststellen kullerte eine Maststützenverlängerung ins 5,30 m tiefe Hafenbecken. Ein Taucher holte sie am nächsten Tag hoch. Kosten, 60 Eur. Der Taucher arbeitete ganz in der Nähe auf einer der Fähren die Travemünde mit dem Priwall verbindet.


Am Tag darauf war schlechtes Wetter und wir haben den Kahn für die Ostsee präpariert.
Der folgende Tag wurde vom Wetter her noch schlimmer. Sogar die Travemünder Woche musste an diesem Tag unterbrochen werden. Es wurde erst gar nicht hell und der Wind blies das Wasser aus der Lübecher Bucht in den Hafen. Wir standen bald auf dem Steg. Christa hatte Mühe von Bord zu kommen. Anschließend tobte sich noch ein Gewitter über uns aus und es goss in Strömen. Erst am 26.07.2017 wurde das Wetter besser. Wir haben uns die vier Regattafelder angesehen und später im Dünenpavillon gegessen.

Nils Holgerson
Am nächsten Tag ging es dann quer über die Lübecker Bucht nach Grömitz. Die Fahrt ging mit 5,5 kts und 5 Bft zwischen die Regattafelder in nördliche Richtung. Die Sicht war diesig und man konnte den Turm von Pelzerhaken zeitweise nicht mehr erkennen. Dieser Turm der Bundeswehr dient allen als Navigationshilfsmittel die Neustadt oder Grömitz anlaufen.Nach vier Stunden waren wir in Grömitz. Hier versorgten wir uns erst einmal selbst und machten einen Spaziergang mit Kater Tom der bisher immer nur in den Häfen herumgelaufen ist. Manchmal glaube ich er kennt sich in einigen Häfen aus, die er schon des öfteren besucht hat..Der folgende Tag wurde von starken Gewittern bestimmt. Er wurde also zum Großwaschtag für die Kleidung und das Boot genutzt. Kleine anfallende Wartungsarbeiten wurden ebenfalls erledigt.

Am nächsten Tag war die 50 Jahr Feier der Marina, die eine Woche lang anhielt. Es wurde gefeiert und einige Veranstaltungen fanden statt. Sogar Fersehstars traten auf.Am darauf folgenden Tag wurde erst einmal weiter gefeiert.Der 31.07.2017 war der Starttermin Richtung Fehmarn. Bei Wind aus SO 3 bft ging es zügig aber holperig nach Fehmarn. Die alte Dünung lief genau quer zum Boot. Sogar der Kater wurde Seekrank. Wir erreichten Burgtiefe nach 5 Stunden. Das Boot lief gut. Wir hatten also richtig getakelt.Am ersten Tag im August, kurz vor Mittag brachen wir auf um durch den Sund nach Heiligenhafen zu gelangen. Der Wind kam mit 2 – 3 Bft. aus SO. Es war zwar alles grau in grau, aber es Regnete nicht. Heiligenhafen war natürlich mit Booten gut eingedeckt. An Steg 11 fanden wir noch einen Platz. Lange Achterleinen sind natürlich eine Voraussetzung.Wir sind hier draussen die kleinsten unter den grossen.Wanderung

Der folgende Tag war wieder ein Hafentag, da das Wetter nicht besonders gut ausschaute. Es wurde nochmal gewaschen und die üblichen Wartungsarbeiten und Inspektionen durchgeführt. Es hat sich gezeigt wie notwendig diese kleinen Arbeiten sind, da das Material viel stärker belastet wird als auf dem Tegeler See. Am Nachmittag war eine Wanderung nach Graswarder angesetzt. Regenkleidung wurde natürlich getragen. Nach etwa 2 km ganz in der nähe eines Unterstandes für etwa vier Personen ging es dann los. Der Sund kochte bei einer Wellenhöhe von etwa 2 m. Auf den Wellenkämmen surften die Möwen, die Sicht ging zurück bis auf etwa 10 m und dann kam das Wasser von oben. Etwa 10 Personen suchten nun Schutz in dem besagten Unterstand, der etwa halb so groß war wie der einer Bushaltestelle.Das Ergebnis dürfte jedem klar sein. (Siehe Foto)


Am nächsten Tag blieben wir ebenfalls in Heiligenhafen um unsere Sachen zu trocknen. Der Wind blies sowiso mit 6 Bft. Aus der falschen Richtung.
Am 05.08.2017 hatte der Wind sich gedreht und blies mit 6 Bft aus NNW. Das war unser Tag! Mit Vorwind ging es aus dem Hafen Richtung Sundbrücke. Am Ende von Graswarder kam die Halse und dann mit halben Wind quer über den Sund. Nach 40 Min standen wir in der Hafeneinfahrt von Orth auf Fehmarn. Gleich nach 100 m nahmen wir einen freien Platz, den wir einen Tag später verlassen mussten.

Das haben wir auch bei Windstärke 6 getan und sind bei den hohen Bäumen in die Box No.6 gelaufen. In der Box habe ich die Schraube drehen lassen um gegen den Wind bestehen zu können. Der blies aus Richtung Flügge genau auf unsere Nase. Die langen Leinen waren an den Achterpfälen belegt und hingen über die Reling damit wir die Bugleinen befestigen konnten. Die erste Bugleine war fest, als plötzlich mit einem plop der Motor ausging. Wir wurden also vom Wind ein Stück zurückgedrückt und kamen nicht mehr ohne weiteres vom Boot da die Backbord Achterleine nun um die Schraube hing und somit den Leinenweg verkürzte. Es half nichts, ich musste ins Wasser. Nach drei Umdrehungen an der Schraube war die Leine schon los und kaum beschädigt.Wir zogen uns dann mit der Vorleine heran und machten fest. Weder Leine noch Schraube noch Welle noch Motor hat etwas abbekommen. Die einzigen die den Wind nutzten waren die Kitesurfer zwischen Orth und Lemkenhafen.

Fehrmannsund
Am nächsten Tag machten wir dann bei schönem Wetter eine Wanderung nach Lemkenhafen, wohin wir eigendlich segeln wollten. Es ist zwar ein schöner Ort, doch er wird haupsächlich von Kitesurfern frequentiert und das sind meist junge muntere Leute die andere Vorstellungen von Urlaub haben. Nachdem wir zurück waren saßen wir noch einige Zeit in einem Hafenrestaurant und haben uns den Trubel in Orth angesehen. Nur schade, daß zwichen Restaurants und Hafen der Parkplatz angesiedelt ist.


Der 07.08.2017 brachte wenigstens keinen Regen aber auch wenig Wind. Da der Weg bis Burgstaaken nicht so weit ist fuhren wir gegen Mittag los und waren um 14:30 Uhr am Ziel. Es war eine ruhige Fahrt und die komplette Einrichtung blieb da wo sie hingehörte. Somit ging das klarieren schnell von der Hand und wir saßen gegen 18:00 Uhr im empfelenswerten Restaurant Goldener Anker im Hafen von Burgstaaken, gleich neben den Klettersilos. Der Labskaus ist hier sehr zu empfehlen.

Am folgenden Tag machten wir eine Wanderung nach Burg. Hier haben wir Einkäufe erledigt und sind meilenweit für den Kauf einer Neonröhre gegangen die bei uns im Boot eingebaut werden konnte. Es hat anschließend alles funktioniert, die Mühe hat sich also gelohnt. Im Badezimmer war wieder Licht.



 09.08.2017 11:30 Uhr Abfahrt Richtung Insel Poel. Die Wettervorhersage war nicht schlecht, eine 5 aus SW See 1,50 m. Wir hatten gute Sicht und liefen Richtung Wismarbucht Tonne "Offentief 1".Um die drei Fähren nicht in den Weg zu kommen ließen wir un etwas Zeit. Um die Mittagszeit legen in Travemünde innerhalb 30 Min drei große Fähren ab, die alle den gleichen Weg raus aus die Lübecker Bucht nehmen. Nachdem die dritte Fähre passiert hatte legten wir dann los um die 30 nM. Zwischen Fehmarn und Poel zu schaffen. Der Wind nahm nun zu. Aus der 5 wurde eine 7 und der Wind drehte mehr und mehr auf Süd. Ich musste also mehr und mehr abfallen um hart am Wind Richtung Poel zu kommen. Der Seegang nahm zu und ich machte den Vorschlag nach Kühlungsborn zu laufen. Das wurde aber abgelehnt, da wir dann am nächsten oder übernächsten Tag gegenanbolzen müssten weil sich das Wetter vorerst nicht ändern sollte. Also weiter abfallen bis auf 170 Grad bis 2 nM vor Kieler Ort (Halbinsel Wustrow / Einfahrt zum Salzhaff). Hier wird es sehr Flach. Wir haben dann die rote Ansteuerungstonne Wismar der östlichen Einfahrt zur Wismarbucht gesucht, was bei 2 m Welle nicht einfach ist. Christa hat sie mit dem Fernglas gefunden und wir sind dann mit Motor zur Tonne um von dort den Tonnenweg nach Timmendorf auf Poel gefolgt. Die Segel wurden geborgen und wir liefen durch die Flachs unter zuhilfenahme der Tonnen in den Hafen Timmendorf ein. Hier haben wir schnell aufgeklart und wollten etwas essen gehen. In zwei Restaurants, das dritte war geschlossen, wurde uns erklärt, ab 20:00 Uhr ist die Küche zu. Also hat Christa die Küche geöffnet und etwas gutes gebrutzelt.Die nächsten beiden Tage haben wir je nach Wetter mit wandern und lesen verbracht.
Bootsmann

 Am 12.08.2017 sind wir dann nach Kirchdorf auf Poel gefahren. Das ist gleich um die Ecke. Ich musste einen Arzt aufsuchen, da ich in Timmendorf auf dem nassen Steg ausgerutscht bin. Und das linke Bein blutunterlaufen war. Wir fuhren also Sonntags bei schönem Wetter die 5 nM bis Kirchdorf. Kirchdorf ist ein kleiner Ort ohne jegliche besonderheit. Lediglich die Kirche und das Gelände gleich neben dem Hafen ist sehenswert. Hier werden auch open Air Veranstaltungen durchgeführt. Es ist dann eben mal laut im sonst ruhigen Hafen.


Am folgenden Montag habe ich eine Ärztin aufgesucht die mir eine Überweisung zu einem Chirurgen nach Wismar aushändigte. Wir fuhren also gleich nach dem Arztbesuch nach Wismar in den Alten Hafen. Diesen Tip gaben uns drei ältere Herrn aus Grömitz die wir vor Jahren schon einmal in Barhöft getroffen haben. Vom Alten Hafen zur Lübschen Strasse wo die Praxis ist war es nicht so weit. Wir legten vor den schwimmenden Fischbuden an und stellten fest, die Stromversorgung ist hier nicht optimal und zur Dusche ist es sehr umständlich um das Hafenbecken herum zu gehen und dann durch die Stadt. Der Hafenmeister beschrieb mir den Weg zum Arzt und meinte, wenn du zurück kommst, fährst du in den Überseehafen, dort ist am Ende eine Marina ganz in der Nähe der Sanitäranlagen. An den Stegen gibt es Strom und Wasser. Das haben wir auch gemacht. Den Platz kann man durchaus weiter empfehlen.

Von Wismar ging es am 16.08.2017 unter Motor raus in die Mecklenburger Bucht wo wir vor Poeldie Segel setzten um die 25 nM bis Travemünde zurückzulegen. Wir Segelten nahe des Seeweges der großen Schiffe bis in die Lübecker Bucht wo dann der Wind einschlief und wir mit Motor nach Travemünde einliefen. Die Hafeneinfahrt war zu deiesem Zeitpunkt mit zweimal rot gesperrt da ein Kreuzfahrtschiff Travemünde verließ. Wir verdünnisierten uns in dem Vorbecken damit der dicke Norweger genügend Platz hatte.

wismar 2Vor dem Anlegen im Rosenhof haben wir noch getankt. Dann ging es in die Marina und am nächsten Tag wurde aus unserem Segler wieder ein Motorboot.


Am 17.08.2017 haben wir erst einmal gut gefrühstückt. Dann wurde abgetakelt und das Segelboot wurde auf Motorboot umgeswitcht. Um 13:30 Uhr fuhren wir wieder Richtung Lübeck. Vorbei an der Teerhofinsel wo es einige Marinas und Werften mit Kran gibt, bei denen man Blessuren und Reparaturen aus Ostseegefilden durchführen kann. Nach der Ankunft in Lübeck machten wir im neuen Stadthafen fest. Hier konnten wir erst am nächsten Tag Zahlen, da im Marinagebäude eine AfD Veranstaltung stattfinden sollte. Das Gebäude war also geschlossen und von Polizei umstellt. Die übliche Demo fand dann aber auf der Straßenseite statt. Die Nacht verlief ruhig.

Der folgende Tag ging den schon bekannten Weg zurück Richtung Elbe. Wir nahmen die bei der Hinfahrt beschriebenen Marinas, da die Streckenabschnitte und die Versorgungsmöglichkeiten optimal sind.

Die Elbe wird immer in den Außenkurven befahren. Auf dem Wasser sind diese Strecken durch Tonnen gekennzeichnet. Bei Niedrigwasser hält man sich an feste Markierungen (Kreuze) die an Land angebracht sind. Durch diese Zickzackfahrerei wird z.B. die Strecke zwischen Bleckede und Dömitz 10 km länger als der Flusslauf ist. Gerade bei Bergfahrt sollte man die Zeit mit berücksichtigen. In Bergfahrt fährt man mit einer Geschwindigkeit von ca. 7 km/h über Grund. Bei Talfahrt erreicht man mindestens die doppelte Geschwindigkeit. Beides ist bei Grundberührung gefährlich. Wichtig ist, der Motor darf nicht ausgehen. Die Kühlung muss funktionieren und es muss genügend Treibstoff im Tank sein. Ansonsten bieten Havel und Elbe sehr schöne einsame Flusslandschaften, weitgehend ungestört von Wasserski und schnellen Motorboten.seeweg

Mit viel Elan und Frühstück während der Fahrt versuchten wir das 46 km entfernte Dömitz zu erreichen. Fahrwassertiefe zwischen 2 und 3 Meter, Strom ca. 2 bis 2,5 km/h. Unser Motor wurde nicht überanstrengt, damit wir auch Reserven nutzen konnten. Somit benötigten wir für 10 km eineinhalb Stunden. Nach geplanten sieben Stunden kamen wir auch in Dömitz an. Neben Sonnenschein und flachem Wasser gab es auch drei Regengüsse, bei denen man die Ansteuerungstonnen auf der anderen Seite nicht sehen konnte. Durch diese Zickzackfahrerei kamen statt 46 km nun 56 km zustande. Aber auch das haben wir geschafft.


Am folgenden Tag ging es im Dreierpack über die wunderschöne Elde bis Grabow, wo wir in der Stadtmarina kostenlos übernachten konnten. Die Stadt ist sehr schön und hat eine sehr gute Pizzeria. Abends saßen wir mit einigen Wohnmobilfahrern, die dort parken können, auf der Hafenbank und haben geklönt.

Es werden in der Tat keine Liegeplatzgebühren für Boote erhoben. Lediglich Strom und Abwasser muss bezahlt werden. Auskunft: Ordnungsamt. Die Standgebühr gilt nur für Wohnmobile. 


Am 22.08.2017 mit viel Schwung nach Göritz. Bis in die Schleuse Grabo sind wir gekommen. Das Untertor fuhr automatisch nicht zu. Guter Rat war teuer. Das hieß warten auf die Durchblicker, die den Fehler dann behoben. Nach eineinhalb Stunden ging es dann weiter. Es war eine schöne Fahrt bis Goritz bei der Christa einen Mückenstich in die Oberlippe erhielt. Sie sah aus wie nach einer Schönheitsoperation. Anschließend wurde die Wäsche gewaschen und gekocht. Prima Schinkenwurst hat Christa in Grabow gekauft. Sie hatte wirklich Geschmack.
Kirchdorf
Am folgenden Tag haben wir zuerst einmal getankt. Dann ging es gleich Richtung Schleuse, die wir nach ca 45 Min hinter uns ließen. Anschließend bagann eine ruhige Fahrt auf dem Elde Müritz Kanal bis Lübtz. Hier bekamen wir den letzten freien Liegeplatz, neben angenehmen Nachbarn. Das nächste highlight war der obligatorische Einkauf. Anschließend aßen wir eine leckere Fischplatte im Eldeblick.


Der nächste Tag verlief ruhig bis Schleuse Bobzin. Hier hatte die Frau aus dem letzten Boot Wasserberührung, in dem sie vom Steg ins Wasser ging, da beim Anlegen der Wind das Boot vom Steg wegtrieb. Gegen 17:00 Uhr erreichten wir dann ohne weitere Aufregung Plau. Hier wurde erst einmal die übliche Entsorgung und Versorgung erledigt. Anschließend besuchten wir das Lebensmittelmuseum ALDI und deckten uns für die kommenden Tage ein.


Am 25.08.19 hatten wir eine ruhige Fahrt nach Waren. Die Drehbrücke in Malchin haben wir on Time passiert. Haben noch einen Tip bekommen, von einem Beifahrer aus Malchin, der ab Dömitz mitgefahren war. Gutes Essen, über die Brücke rechts. Ankunft in Waren und anschließender Besuch beim Friseur. Unsere Stegnachbarn aus Plau trafen gegen Abend ein.


Einen Tag später machten wir die kurze Überfahrt nach Sieto, mit zwischenstop in Klink, wo das NDR Ferienstudio aufgebaut wurde. Weiterfahrt nach Sieto. Von Sieto aus unternahmen wir eine Wanderung nach Klink und zurück, die etwa 16 km betrug. Anschließend nahmen wir noch einen Imbiss und gingen totmüde ins Bett.

elbe 2
Am nächsten Morgen ging es gleich um die Ecke nach Röbel. Es war ziemlich viel Wind. Die Müritzschwimmerin die die 31 km von Buchholz bis Waren schwimmen wollte hatte somit Gegenwind. Ob sie es geschafft hat wissen wir noch nicht. Ansonsten war Sonntag und Ruhetag angesagt.

Von hier ging es dann bei schönem Wetter über die Müritz weiter bis Fürstenberg, dem Tor zur Müritz. In der Gaststätte zur Linde, etwa 100 m von der Marina entfernt habe wir zu abend gegessen. In der Marina, die sehr voll belegt war, wurde übernachtet. Wer ihn noch kennt, Max der alte Hafenmeister mit Hund und Papagei lebt leider nicht mehr.

Die nächste Fahrt ging nur in den Stolpsee. Dort haben das Boot gereinigt und ein wenig geschwommen. Temperatur 28/24 Grad Luft/Wasser. Dann fuhren wir zur Marina Stolpsee wo wir übernachteten. Im Restaurant beim Fischer, gleich neben der Marina habe wir den Urlaub noch einmal Revue passieren lassen. Ab hier weiß man auf der Rückfahrt, der Urlaub ist um.


Am 30.08.19 ging die Fahrt ging bei 31 Grad C Richtung Burgwall, wo wir dann sehr früh eintrafen. Christa hat zwischendurch noch Ziegenkäse eingekauft, den es nur in der Urlaubszeit täglich an der Schleuse Ragow gibt. Hier verlassen alle Frauen die Boote um Ziegenkäse und Käsekuchen zu kaufen. Burgwall ist Pflicht für jeden Müritzfahrer. Beim Restaurantbesuch ist bis auf Strom und Wasser der Liegeplatz bei der Übernachtung frei. Man hängt einfach nur die Quittung ins landseitige Fenster und man wird nicht mehr gestört. Ab 08:00 Uhr bietet das Restaurant Frühstück an. Ab der gleichen Zeit kann man auch vorbestellte Schrippen abholen.elbe Die Waschgelegenheit ist frei. Dusche kostet ein Euro.


Die letzte Fahrtstrecke verlief ruhig bis nach Tegel. Alle kleinen Schleusen konnten zügig im Dreierpack passiert werden. Die Schleuse Lehnitz hatte bei unserer Ankunft die Tore geöffnet und es ging ohne Wartezeit in die Schleusenkammer. Wir fuhren zwischen den anderen Booten nach vorne, wo noch Platz für etwa fünf Boote war. Am Abend machten wir dann in unserer Box fest.

Das war der Urlaub 2017. 

 

Ankunft Berlin Tegel SCF: 19:00 Uhr

 

Miles Total: 538 nM = 996 km